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INFOS FÜR KINDER

Wenn der Papa die Mama schlägt.........

... steh ich in der Türe und schaue zu.
... hab ich ganz schrecklich Angst.
... bin ich furchtbar wütend.
... will ich der Mama helfen, aber ich weiß nicht wie.
... denke ich, dass ich vielleicht etwas falsch gemacht habe.
... möchte ich immer auf Mama aufpassen und deshalb
nicht mehr zur Schule gehen.
... hab ich aus Angst Pipi ins Bett gemacht.
... möchte ich den Papa festhalten, aber da müsste ich
stark wie ein Riese sein.

Viele Kinder erleben Zuhause sehr viel Streit zwischen den Eltern.
Und immer wieder erleben sie auch, dass der Vater ausrastet und
die Mutter beschimpft und anschreit. Oder dass er die Mutter
an den Haaren reißt und sie so sehr schlägt, dass sie weint
und verletzt ist.
Das ist für Kinder sehr belastend und sie machen sich große Sorgen.
Oft wissen sie nicht, was sie jetzt tun sollen.
Für Kinder ist es wichtig zu wissen, dass sie keine Schuld haben,
wenn der Vater die Kontrolle über sich selbst verliert. Es ist wichtig,
zu wissen, dass die ganze Familie ein Recht auf Hilfe hat.

Die Mutter könnte sich zum Beispiel an das Frauenhaus wenden.
Das Kind könnte es zum Beispiel einer Nachbarin, einer Lehrerin
oder einer Tante erzählen, zu der es Vertrauen hat.
Das Kind kann auch beim Kindersorgentelefon anrufen:
Tel. 0800 – 111 0 333
Wenn es heftig Streit gibt, kann das Kind die Polizei rufen.
Die Polizei kann der Mutter helfen. Telefon 110

INFOS FÜR ERWACHSENE

Kinder als Mitbetroffene häuslicher Gewalt

In vielen gewaltbelasteten Paarbeziehungen leben auch Kinder.
Sie sind Zeuginnen und Zeugen der Gewalthandlungen
des Vaters gegenüber der Mutter.
Sie hören oder sehen die Gewalthandlungen und sie geraten beim
Versuch, die Mutter zu schützen, in die gewalttätigen
Auseinandersetzungen hinein.
Jedes 10. Kind wird dabei selbst körperlich angegriffen.

Viele Kinder leben in einer ständig angespannten Familienatmosphäre.
Sie erleben die Gewalttaten gegen ihre Mutter als Angriff auf sich selbst
und leben deshalb in ständiger Angst, die Mutter zu verlieren.
Ihr Bedürfnis nach Loyalität gegenüber beiden Eltern ist extrem erschüttert.

Ein Mann, der seine Partnerin misshandelt und erniedrigt,
verletzt dadurch auch seine Kinder.
Eine Frau, die psychische und physische Verletzungen erlebt
und in ständiger Angst vor der Gewalt ihres Partners lebt,
kann schwer offen sein für die emotionalen Bedürfnisse ihrer Kinder.

Bei jedem Kind, das häusliche Gewalt erlebt, ist davon auszugehen,
dass sein Sicherheits- und Schutzbedürfnis grundlegend erschüttert
wurde. Sein Vertrauen sowohl in andere als auch in die eigenen
Fähigkeiten und das wichtige Erleben von Akzeptanz und Respekt
vor der physischen und psychischen Integrität seiner eigenen Person
wurde nachhaltig verletzt.
Miterlebte bzw. selbst erlittene Gewalterfahrungen haben häufig
traumatisierende Wirkung und stören eine gesunde kindliche
Entwicklung und Entfaltung tiefgreifend.

Retrospektive Studien zeigen den Zusammenhang von miterlebter
Partnerschaftsgewalt in der Kindheit und dem Aushalten bzw.
Anwenden von Gewalt in aktuellen Partnerschaften.
Je früher der Gewaltkreislauf unterbrochen wird und qualifizierte
Hilfsangebote zur Verfügung stehen, desto größer sind die Chancen,
für Kinder, dass sie als Erwachsene ein eigenes gewaltfreies Leben
zu führen.

Kinder im Frauenhaus

Im Frauenhaus leben Kinder in unterschiedlichem Alter: vom Säugling,
über das Kleinkind, Kindergartenkind, Schulkind bis zur/zum Jugendlichen.
Alle Kinder, die ins Frauenhaus kommen, haben unter der gewaltgeprägten
Familienatmosphäre gelitten. Manche Kinder wurden körperlich und
psychisch vernachlässigt oder waren sich völlig selbst überlassen.
Manche lebten mit Elternteilen, deren Suchterkrankung das Familienleben
dominierte. Manche haben eigene Misshandlungserfahrungen (wiederholte
Gewaltanwendungen und Demütigungen des Kindes) und/oder waren
Opfer sexuellen Missbrauchs.

Kinder können sich von der Gewalt im Elternhaus nicht distanzieren.
Sie reagieren mit Stress, mit Schlafstörungen, regressivem Rückzug,
Angstzuständen und psychosomatischen Erkrankungen, mit depressivem
oder aggressivem Verhalten, mit Schulschwierigkeiten und Entwicklungs-
rückschritten wie Einnässen, Einkoten, Verzögerung der Sprachentwicklung
u. v. a. m..  Diese Symptome sind Ausdruck ihrer Überforderung
mit der häuslichen Situation.

In der Erinnerung der Kinder sind die Bilder der Misshandlungen
sehr intensiv, sie sind an starke Ängste gekoppelt, die sie versuchen
zu verdrängen. Manche Kinder streiten zum Beispiel alles ab,
was vorgefallen ist, gleichzeitig haben sie das dringende Bedürfnis,
über die schrecklichen Geschehnisse zu sprechen, die immer wieder
in ihr Bewusstsein treten.
Kinder sind in starkem Maße davon abhängig, dass man ihnen Glauben
schenkt, ihnen zuhört und sie in ihrer Wahrnehmung bestärkt.
Im Frauenhaus stehen ihnen im Kinderbereich Vertrauenspersonen
zur Seite, die eigens für sie da sind. Sie erhalten ihrem Alter entsprechende
(Spiel)Angebote, in denen ihre Mitteilungsversuche gehört und verstanden
werden.
Nach dem bedrohlichen Leben zu Hause können die Kinder im sicheren
Rahmen des Frauenhauses wieder einen Kinderalltag erleben.
Zuverlässigkeit, Schutz, Sicherheit und Vertrauen sind Voraussetzung
für eine gesunde Entwicklung. Im geschützten Rahmen pädagogisch
betreuter Kleingruppen können sie ihre Entwicklungsblockaden
überwinden und mit neuer Zuversicht und Freude ihre schöpferischen
Kräfte entfalten.

Kinder in der Fachberatungsstelle

Fachdienst für Kinder bei häuslicher Gewalt

Bei einem persönlichen Gespräch wird gemeinsam mit der Mutter überlegt,
welche Hilfen das Kind in seinem Alltag braucht, um sein Selbstvertrauen, seine Kreativität und seine Freude am Leben wieder zu finden. Der Fachdienst kümmert sich um Kinder in jedem Alter.
Die Mutter und das Kind erhalten Informationen über Hilfsangebote, sie werden
unterstützt bei der Kontaktaufnahme zu weitergehenden Hilfen.

Therapeutisches Gruppenangebot für Kinder
von 4 - 11 Jahren – Kinderpsychodramagruppe


In einer Gruppe für jeweils 4-5 gleichaltrige Kinder können die Kinder in Rollenspielen ihre Wünsche, Ideen und Phantasien darstellen.
Die Gruppen werden von zwei Pädagoginnen betreut.
Die Kinder machen neue Erfahrungen und können Lösungen für ihre Probleme entwickeln. Sie erleben Freude und können im kreativen Tun ihr Selbstwertgefühl stärken.

Voraussetzungen für die Teilnahme:
• Die häusliche Gewalt muss beendet sein.
• Die Mutter nimmt an Beratungsgesprächen (alle 4-6 Wochen) teil.
• Das Kind nimmt über einen Zeitraum von einem Jahr regelmäßig einmal
   wöchentlich 2 Stunden an der Gruppe teil (außer in den Schulferien).
• Zum gegenseitigen Kennenlernen führen wir 3-5 Probesitzungen durch und
   entscheiden dann über die endgültige Teilnahme.

Kontaktaufnahme Telefon 07121 – 300 778

Mütter, die über die Lebenssituation ihres Kindes und über geeignete Hilfen
sprechen wollen, vereinbaren telefonisch einen persönlichen Gesprächstermin.
Jugendliche können selbst Kontakt zum Fachdienst aufnehmen.

Fahrdienst:
Bei Bedarf können die Kinder, die an der therapeutischen Gruppe teilnehmen, von
Zuhause abgeholt und nach der Gruppe wieder nach Hause gebracht werden.

Fachdienst und Kinderpsychodramagruppen sind kostenfrei.

Flyer herunterladen


Stadt ReutlingenDie Hilfsangebote werden gefördert von der
Stadt und dem Landkreis Reutlingen.

Landkreis Reutlingen



 

Was ist Zuhause los?
Wo gibt es Hilfe?


www.gewalt-ist-nie-ok.de